Formatkrieg um HDR und 4K

18.10.2016 13:48

Wirklich fix definiert ist die technische Spezifikation von HDR nicht – viele entwickelt sich noch. Doch ist das gut oder schlecht? Bisher sind nur grobe Eckdaten wie Farbraum, Kontrastumfang sowie Bittiefe des Bildes fixiert. Was beispielsweise och wirklich fehlt ist das Distributionsformat sowie die Übertragung von der Quelle zum Ausgabegerät sowie alle verwendeten Komponenten. Experten sagen es könnte zu einem Formatkrieg kommen wie damals bei der HD-DVD vs. Blu-Ray.


Bild: Beispiel für HDR Foto

Momentan gibt es zwei große Formate, die gegeneinander antreten. Dabei geht es vorwiegend um HDR 10 – ein Standard der auch von der großen UHD-Alliance unterstützt wird sowie Dolby Vision – ein recht proprietärer Standard der Dolby Laboratories. HDR10 (wie der Name schon sagt) steht für eine Bittiefe von 10 Bit – welche auch beim UHD-Premium Label vorgesehen ist. Momentan werden auch Ultra HD Blu-Rays in dieser Bittiefe gemastered – so könnte der Krieg eigentlich schon fast entschieden sein. Zudem setzten große Player am Markt wie Sony oder Samsung auf dieses Format.

Dolby Vision dagegen ist sogar in der Lage mit 12 Bit zu arbeiten und kann somit rund 4.000 Helligkeitsabstufungen darstellen – im Gegensatz zu 1.000 bei HDR 10. Auch die Farbgenauigkeit und –wiedergabe ist höher als bei HDR 10. Auch eine framegenaue Wiedergabe ist auf Grund dynamischer Metadaten möglich. Der Unterschied ist – bei HDR 10 wird bereits beim Mastering festgelegt wie das Bild dargestellt wird bei Dolby Vision dagegen erfolgt das erst bei der Übertragung.

Dolby Vision hat den Vorteil, dass die Helligkeit deutlich höher ist, die dargestellt werden kann. Das schafft heute noch gar kein Display – aber DV ist darauf vorbereitet. Insgesamt setzt Dolby Vision einen deutlich höheren Maßstab an Qualität als HDR 10. Welches Format letztlich das Rennen machen wird ist noch offen. Möglich ist laut Experten auch, dass beide Formate koexistieren. Teilweise haben Hersteller von HDR Fernsehern (www.hdr-fernseher.com) auch angedeutet beide Formate zu unterstützen.

HDR wird momentan vor allem im Consumer-Markt gepusht. Das Marktpotential ist groß – schließlich ist das Hauptziel eines TV Kaufs eine höhere Bildqualität. Und HDR bietet das deutlich mehr als Ultra HD – die wahrgenommene Verbesserung ist deutlich größer als bei der reinen Verbesserung der Auflösung eines 4K Fernsehers.